Regenbogenbrücke

Tiere haben mich in meinem ganzen Leben begleitet. Hunde, Katzen, Pferde, Kaninchen.

Bereits seit 1976 besitze ich Hunde. Mein erster Hund war ein Altdeutscher Schäferhund aus dem Tierheim Mit diesem, wie meine Schwägerin sagte, ein Hund mit Abitur, habe ich meine Jugend verbracht und mit diesem auch auf dem Hundeplatz trainiert. Damals gab es noch keine Begleithundeprüfung, ich habe auf die SchH1 hin trainiert.

Dieser Hund, Arco, war in erster Linie ein wundervoller Familienhund.

1988 holte ich dann meinen zweiten Hund aus dem Tierheim, einen Schäferhundmix, der jedoch extrem problematisch war. Diese Hündin war zwar sehr liebenswürdig, ließ sich jedoch beim besten Willen nicht erziehen. Sie hatte einen extremen Jagdtrieb und in diesem Trieb war sie nicht mehr kontrollierbar. Alles was sie erreichen konnte, stahl sie innerhalb von wenigen Sekunden. Sie blieb dann bei meinen Eltern.

Dann kam eine lange Zeit ohne Hunde, denn mit meinen drei Kindern hatte ich eigentlich genug zu tun. Für einen Hund wäre keine Zeit geblieben. Erst 2004, als meine jüngste Tochter zehn Jahre alt war, beschlossen wir, einen Hund bei uns aufzunehmen. Dieser Hund war ein Abgabehund, ein Kurzhaarcollie-Mix, der jedoch lediglich sechs Wochen bei uns war und dann von seiner Besitzerin wieder zurückverlangt wurde.

Danach beschlossen wir, uns einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen. Damals gab es bereits die Rassenhysterie und die Gesetzgebung zu Rasselisten, so dass ich sagte, ein Listenhund kommt mir nicht ins Haus, diese ganzen Auflagen will ich nicht erfüllen. Doch dann saß im Tierheim Sam, ein Rottweiler-Dobermann-Mix, bei welchem es Liebe auf den ersten Blick war. Kein anderer Hund konnte uns so in seinen Bann ziehen. Obwohl Sam als hochproblematisch und vor allem als hochgradig aggressiv galt, verliebten wir uns in ihn und nahmen ihn zur Probe mit. Er, der bitterböse, gefährliche Listenhund, war ein solch liebenswertes Schäfchen, der niemals Aggressionen gezeigt hat. Er war glücklich, in eine Familie gekommen zu sein, wo er mit „seinen“ Kindern ständig Spaß haben konnte. Er war ein solch wundervoller Hund, um den ich heute noch trauere.

Weil Sam so ein herrlicher Hund war, bestellten wir sozusagen im Tierheim eine Rottihündin. Dann kam Betch zu uns, eine wunderschöne Rottihündin, die allerdings sehr problematisch war. Nicht nur ihre fehlende Prägung war ein Problem, auch ihre Gelenkschäden waren grauenvoll. Sie musste ich bereits im Alter von einem Jahr operieren lassen.  Ihre Schmerzen müssen grausam gewesen sein, doch sie hat alles ausgehalten. Betch war mit fremden Menschen sehr kompliziert, doch wenn sie Vertrauen gefasst hatte, war sie die liebenswerteste Hündin, die man sich nur vorstellen kann. In jedem Fall waren es perfekte Familienhunde, mit denen vor allem meine Kinder außerordentlich viel Spaß hatten. Gebrauchshundesport haben wir nicht betrieben, statt dessen bin ich täglich mit den Beiden auf meinen Skates unterwegs gewesen und wir sind viel gewandert.

Sam links, Betch rechts

Ein Jahr danach kam Pü, ein unvermittelbarer Dackel-Irgendwas-Mix aus dem Tierheim zu uns. Sie jedoch konnte nicht dauerhaft bei uns bleiben, da Betch sie irgendwann etwas „zerlegt“ hat. Doch sie hat ein schönes Zuhause gefunden.

Nach Sams Tod kam dann Hartmut, ein Chessie (Chesapeake Bay Retriever), zu uns. Eigentlich sollte er nur Pflegehund sein, doch es fand sich niemand, der ihn übernehmen wollte bzw. dazu geeignet war. Hartmut war eigentlich ein toller Hund, extrem arbeitswillig, allerdings auch recht gefährlich. Er hatte vor uns bereits vier Vorbesitzer. Wäre er ein Listenhund gewesen, wäre er sicherlich vor unserer Übernahme bereits euthanisiert worden. Denn er hat zwei Kleinhunde getötet und mehrere Menschen verletzt.

Hartmut und Frieda:

Betty, Emma, Sam – unvergessen