Zucht

Zur Rottweilerzucht habe ich mich entschlossen durch Frieda. Sie ist ein solch wundervoller Hund, welcher mit Sicherheit hervorragende Welpen hervorbringt.

Meine Zuchtziele würde ich wie folgt definieren:

  • in erster Linie sollen es gesunde Hunde sein (HD-/ED-frei)
  • es sollen wesensfeste Hunde sein, die eine sehr hohe Reizschwelle haben
  • es sollen Gebrauchshundesporttaugliche Hunde sein, die gerne arbeiten
  • auch die Familientauglichkeit soll gegeben sein, Welpen werden in jedem Fall mit Kindern geprägt werden
  • dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass Frieda Welpen hervorbringt, die ausschließlich als Familienhunde geeignet sind. Frieda ist so dermaßen arbeitsfreudig und triebig, ohne Gebrauchshundesport würde sie zumindest nicht glücklich und ausgelastet sein

Mir ist es durchaus bewusst, dass es immer schwieriger wird, Freunde für Listenhunde zu finden und mir ist es durchaus klar, dass ich als Züchter auch eine große Verantwortung übernehme durch die Entscheidung, an wen ich einen Welpen übergebe. Doch mir ist ebenso klar, dass kein Hund gefährlich geboren wird. Der Rotti ist ein solch wundervoller Hund, der gut ausgelastet niemals eine Gefahr darstellt. Meine Kinder werden dies sicherlich gerne bestätigen.

Häufig werde ich gefragt, warum ich unbedingt einen „Kampfhund“ liebe und auch noch züchten möchte. Hierzu kann ich eine ganz einfache Antwort geben: „Weil ich die Rottis liebe!“ Es sind solch wundervolle Charaktere, Kindsköppe, Clowns und Dussel. Sie sind ewige Kinder, selbst Don mit seinen knapp elf Jahren macht noch Bocksprünge. Diese Liebenswürdigkeit gepaart mit solch viel Spaß ist einfach unübertrefflich. Der Rotti ist ein wundervoller Familienhund, der problemlos mit Kindern gehalten werden kann. Und gleichzeitig ist er ein wunderbarer Gebrauchshund, der es liebt, zu arbeiten, seine Familie zu beschützen und sich gut zum Spiel und Sport auffordern lässt.

Für mich steht der Hundesport im Vordergrund, dies muss nicht nur der Gebrauchshundesport sein. Auch ein Rettungshundetraining macht Frieda viel Freude, ebenso wie Agility, was wir hin und wieder betreiben.

 

Ein paar Worte zu den Kosten:

Eine verantwortungsvolle Zucht ist nicht gerade preiswert! Es bedarf zunächst einer Mitgliedschaft in einem Zuchtverband (hier ADRK), für den man jährliche Gebühren zu zahlen hat. Des weiteren ist ein Röntgen der Hüften und Ellenbogen erforderlich, denn nur gesunde Hunde erhalten eine Zuchtzulassung. Der Hund hat eine Begleithundeprüfung (BH) abzulegen, für die man eifrig zu trainieren hat und Prüfungsgebühren zu zahlen hat. Nach der BH geht es dann mit eifrigem Training zur Zuchttauglichkeitsprüfung, für die ebenfalls Prüfungsgebühren fällig werden. Zur Zuchttauglichkeit ist eine genetische Auswertung zu JLPP erforderlich, welche sich der Tierarzt und das Labor bezahlen lassen. Der ADRK-Züchter muss ein Züchterseminar besuchen und darüber eine Prüfung ablegen. In meinem Fall fand dies am Rhein statt, somit ein Fahrweg von 1200 km. Auch die Prüfung kostet. Eine Zuchtstätte ist beim ADRK zu beantragen (Kosten), die dann anschließend durch den Landeszuchtwart abzunehmen ist (Kosten). Da ich in Brandenburg lebe, wo der Rotti als gefährlicher Hund gilt, musste ich mir die Zucht von Ordnungs- und Veterinäramt genehmigen lassen, wofür ich eine sehr deftige Kostennote erhielt (500 € für eine befristete Genehmigung bis 2020). Damit waren dann letztlich alle Zuchtvoraussetzungen erfüllt. Dennoch folgen weitere Kosten: Die optimale Deckzeitpunktbestimmung beim Tierarzt kostet ebenso wie eine Ultraschalluntersuchung, ob eine Trächtigkeit vorhanden ist. Als nächstes steht nun die IPO-Prüfung an, für die wir ebenfalls wieder reichlich trainieren müssen und auch Prüfungsgebühren zahlen müssen, damit die Leistungszucht möglich wird.

Aber es ist ein Hobby und Hobbies kosten eben Geld. Und ich möchte auch ein verantwortungsvoller Züchter sein, der keine kranken Hunde „produzieren“ möchte.